Aus Naturschutzgründen werden die beiden Abschnitte des überregional bedeutsamen Elberadweges im Bereich Griebo sowie Wittenberger Luch/ Luthersbrunnen in diesem Jahr nicht besprüht, da diese Flächen im bzw. an der Grenze zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet sowie Biosphärenreservat liegen. Sollte es dort im Jahresverlauf zu einem Befall kommen, werden die Nester manuell abgesaugt.
Zum Einsatz kommt das biologische Präparat Foray ES auf Basis von Bakterien (Bacillus thuringiensis). Dieses Biozid wirkt selektiv und
schädigt ausschließlich Schmetterlingsraupen. Dadurch lässt sich ein schädigender Einfluss auf andere Insektenarten so gering wie möglich halten. Da es sich nicht um ein Kontaktgift handelt, sterben die Raupen nicht durch das Besprühen, sondern durch das Fressen der behandelten Blätter. Dieser Prozess kann bis zu zwei Wochen dauern. Da es sich bei dem Präparat um ein biologisches, abbaubares Mittel handelt, welches keine schädigenden Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier hat, müssen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Dennoch weist die Stadt ihrer Bürger*innen darauf hin, dass sie während der Behandlung genügend Abstand halten und sich nicht unmittelbar dem Sprühnebel aussetzen.
Die Lutherstadt Wittenberg hat den Auftrag im Ergebnis einer Ausschreibung an die auf diesem Gebiet spezialisierte Fachfirma Enviro Pest Control GmbH übertragen. Die Auftragssumme beläuft sich auf insgesamt 8.350 EUR. Die Kommunalservice GmbH übernimmt die Verkehrssicherung, Koordinierung und örtliche Einweisung. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung stellt das Land Sachsen-Anhalt seit 2019 anteilige Fördermittel zur Unterstützung der Kommunen zur Verfügung.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, der sich in den
vergangenen Jahren deutschlandweit stark ausgebreitet hat. Das verstärkte Auftreten kann auch für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden. Ab dem dritten Larvenstadium besitzen die Raupen giftige Brennhaare, die bei Hautkontakt oder durch Einatmen zu allergischen Reaktionen, wie Juckreiz, Ausschlag, Augenreizungen oder Atemnot, führen können.