Boßdorf
Ortsbürgermeister
Werner Matthes
Allgemein
Boßdorf gehört seit 2010 zur Lutherstadt Wittenberg.
Die Ortschaft Boßdorf liegt im äußersten Norden des Landkreises Wittenberg an der Landesgrenze zum Land Brandenburg. Im Westen grenzt der OT Kerzendorf, im Osten der OT Assau und im Süden der OT Weddin an. Boßdorf umfasst eine Gesamtfläche von ca. 2.543 ha und zählte zum Zeitpunkt der Eingemeindung 575 Einwohner (einschl. der OT Assau, Kerzendorf und Weddin).
Boßdorf
Boßdorf liegt im südlichen Randbereich des landschaftlich und ökologisch wertvollen Naturraumes Südfläming, die sich aus ausgedehnten Kiefern und Mischwaldbeständen, Wiesen- und Bachtälern, einer Vielzahl an Biotopen und Feuchtgebieten sowie Ackerfluren zusammensetzt.
Wahrscheinlich ist Boßdorf unter der Herrschaft des Markgrafen Albrecht des Bären nach 1157 von Siedlern aus Holland angelegt worden. Der Ortsname geht auf holländisch „Bosch“, wie Busch (Hertogenbosch in Nordbrabant) zurück. 1374 wurde Boßdorf im Landbuch als zu den Besitzungen des Klosters Lehnin gehörig aufgeführt. Bis zum Jahre 1815 war es vom Königreich Sachsen eingeschlossen. Seit diesem Jahr aber wurde es mit anderen Gebieten, die nördlich von Boßdorf liegen, der Provinz Brandenburg zugeteilt.
Assau
Assau war wie Boßdorf lange Zeit preußisch. Auch war es, wie Boßdorf, bis 1815 vom Königreich Sachsen eingeschlossen. Bis 1952 gehörte Assau zum Land Brandenburg.
Kerzendorf
Der Name Kerzendorf soll mit den Teichen in der Nähe des Ortes zusammenhängen. Westlich des Dorfes bestand früher ein Sumpf, ein verlandeter Teich, in dem die Einwohner nachts Irrlichter wie brennende Kerzen aufleuchten sahen. Kerzendorf entstand vermutlich unter der Herrschaft des Markgrafen Albrecht des Bären um 1157 wie auch Boßdorf selbst.
Noch 1513 gehörte Kerzendorf zum Amt Zahna. Im Verlauf des 30jährigen Krieges (1618 – 1648) ist Kerzendorf zerstört und wieder aufgebaut worden. Die umgebaute Wehrkirche stammt aus dieser Zeit.
Weddin
Weddin wird 1459 erstmals als Weetyn erwähnt und war Sitz eines Rittergutes. Die Kirche von Weddin enthält Stilelemente aus dem 13./14. Jahrhundert und gehört zum Pfarramt Kropstädt. Um 1528 waren in Weetyn 7 Hüfner (Bauern mit Grundstück) und 2 Cossäten (Tagelöhner, kleiner Hof) ansässig. 1825 gab es in Weddin 16 Häuser und 127 Einwohner. Im Jahr 1876 besteht in Weddin eine 1-Klassige Schule.