Nudersdorf
Ortsbürgermeister
Helmut Eckert
Allgemein
Seit 2005 gehört Nudersdorf zur Lutherstadt Wittenberg.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Niederlassung bereits im Jahre 1330. Die Geschichte von Nudersdorf wurde lange Zeit vom alten Rittergut dominiert.
Im Erbbuch des Sächsischen Amtes zu Wittenberg noch als Wüstung geführt, wird sie 1548 von dem Reformationskanzler Gregorius Brück erworben, welcher den Gutshof für 4000 Goldgulden weiter an Gottschalk von Leipzig veräußerte.
Doch der Dreißigjährige Krieg überzog das Land und verschonte auch das aufstrebende Gut nicht. Der Ritter Wilhelm Löser verpflichtete sich des 1640 gänzlich ruinierten Besitztums anzunehmen. Er ließ 1703 das heutige Schloss mitsamt Badehaus und Parkanlage errichten. Für mehr als hundert Jahre blieb das sich wirtschaftlich erholende Anwesen Eigentum der Familie Löser, die wie alle Eigentümer auch die Gerichtsbarkeit über den Ort ausübten. Als die Nachfahren des großen Reformators Karl und Gustav Luther den Besitz erwarben, erkannten sie das bisher schlummernde Potential der hiesigen Heilquellen. Mit hohem Aufwand machten sie den Ort als Kur- und Heilzentrum weit über die Region hinaus bekannt. Nach ihrem Tod wechselte das gesamte Anwesen an den Bankier Hans Emil Oppenheimer über. Mit ihm begann das Zeitalter der Industrialisierung. Er ließ Braunkohle abbauen und eine moderne Dampfziegelei errichten. Beides führte freilich zu einer Beeinträchtigung des Kurbetriebes und zum Ausbleiben der Gäste. Nach dem Scheitern der Unternehmungen und wiederholt wechselnden Eigentümern wurde das Gut 1936 letztendlich der Gemeinde übertragen. Das Schloss, dem einzig noch erhalten gebliebenen Bauwerk, nutzte sie als Schule, Kindergarten und baute im Dachgeschoss Wohnungen aus.
Zu Zeiten der DDR waren kaum Veränderungen in der Ortslage zu verzeichnen. Mit der Wiedervereinigung beider Deutschen Staaten zog die Dienststelle der Verwaltungsgemeinschaft Südfläming in das Gebäude ein.
Im Schloss sind die Grundschule, der Jugendklub, der Hort und eine Begegnungsstätte für Jung und Alt integriert. Die gut belegte KITA rundet das Angebot für junge Familien ab. Das Gemeinwesen wird durch eine aktive, sportlich äußerst erfolgreiche Freiwillige Feuerwehr, einen Sportverein mit mehreren Abteilungen, einem Schützen sowie einem Mittelalterverein bereichert. Der Ort zeichnet sich anderen gegenüber vor allem durch seine landschaftlich bedingte hervorragende Wohnqualität aus.