Reinsdorf
Ortsbürgermeister
Reinhard Rauschning
Allgemein
1993 wurde Reinsdorf in die Lutherstadt Wittenberg eingemeindet.
Reinsdorf besitzt aufgrund seiner reizvollen topographischen und landschaftlichen Lage die Funktion eines Wohnortes mit gesamtstädtisch wichtigen Ausgleichsfunktionen für Freizeit und Erholung.
Reinsdorf
Reinsdorf wurde 1398 erstmalig als Reymersdorf erwähnt. 1430 wurde es durch den sächsischen Hofmarschall Löser als Lehnsgut vergeben. Durch den 30jährigen Krieg wurde der Ort vollständig zerstört.
1835/36 wurde die Teichmühle erbaut, die noch bis 1950 im Mahlbetrieb war. Die Hohe Mühle, die der Kapelle zum Heiligen Kreuz in Wittenberg schon 1330 zinspflichtig war, wurde 1569 Universitätsmühle und ab 1813 Walkmühle der Tuchmacher. Die Neumühle, vor 1573 als Pulvermühle, später als Mahlmühle in Betrieb, wurde erst 1972 stillgelegt. In Reinsdorf gab es auch einen Kohlebergbau, der 1870 eröffnete. Aus dem stillgelegten Bergbau entstand dann der Mummelsee. 1895/96 begann die Westfälisch- Anhaltinische Sprengstoff AG mit dem Bau des Sprengstoffwerkes, wodurch sich der Ort zu einer Industriegemeinde entwickelte. Am 1. Juli 1933 eröffnete das Reinsdorfer Strandbad, das sich noch heute großer Beliebtheit erfreut.
Dobien
Der Ortsteil Dobien wurde 1937 nach Reinsdorf eingemeindet. Erstmals wurde er 1182 erwähnt als Burgward mit einem Ritter von Dobien auf dem Wallberg. Wall und Graben schützten damals die Anlage. Um 1200 gelang es dennoch bewaffneten Wittenbergern die Anlage anzugreifen, wodurch sie unbewohnbar wurde. Im 30jährigen Krieg wurden auch hier alle Bauernwirtschaften vernichtet. Die Kirche, die ebenfalls zerstört wurde konnte 1683 wiederaufgebaut werden, um dann 1813 nach einer Besetzung im Befreiungskrieg wieder zerstört zu werden. Durch eine Kollekte kamen genügend Mittel zusammen, um 1820 mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Auch in Dobien gab es Mühlen. Eine oberhalb des Ortes, die seit 1814 als Tuchmacherei und später als Papierproduktion genutzt wurde. Und die 1672 errichtet Mahlmühle, die bis 1954 in Betrieb war.
Braunsdorf
Braunsdorf ist ein kleines Dorf, das erstmals 1377 als Brunsdorp erwähnt wurde. Die alte Dorfanlage ist ein Rundling um eine kleine Anhöhe mit der Kirche im Mittelpunkt. Im 30jährigen Krieg wurden Dorf und Kirche geplündert und zerstört. Ein paar Jahrzehnte lag das Dorf wüst, ehe sich hier wieder Bauern ansiedelten.
1687 wurde die neuaufgebaute Kirche wieder eingeweiht und eine Linde zum Gedenken gepflanzt. Beides ist bis heute erhalten geblieben.
Braunsdorf besaß zwei Wassermühlen, angetrieben durch den Rischebach. Auf dem Grundstück der einen Mühle produzierte der VEB Leichtbaustoffe Leichtbauplatten, nach der Wende wurde auf diesem Gelände mit dem Bau von Wohnanlagen begonnen. In der zweiten Mühlen wurde bis 1960 Papier hergestellt. Etwa 400 Menschen leben heute in Braunsdorf. Neben der Töpferei, in der man auch selbst Formen kann, erfreut sich auch einen Reiterhof aus der näheren Umgebung großer Beliebtheit. Die Freiwillige Feuerwehr ist in unmittelbarer Nähe ansässig.